So funktioniert eine Abgasuntersuchung
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So funktioniert eine Abgasuntersuchung

In der Schweiz sind zwei Arten von Abgasuntersuchungen vorgeschrieben. Da wäre zum einen die obligatorische Wartung, die von den Garagenbetrieben vorgenommen wird. Die sogenannten abgasrelevanten Fahrzeugteile werden bei der Untersuchung kontrolliert, bei Bedarf reguliert oder ausgetauscht. Zusätzlich ist die amtliche, periodische Prüfung vorgeschrieben. Sie wird von den kantonalen Strassenverkehrsämtern durchgeführt.

Beide Massnahmen sollen sicherstellen, dass die abgasrelevanten Bauteile der Fahrzeuge funktionstüchtig bleiben. Fehler sollen schnell gefunden und zeitnah behoben werden. Das ist wichtig, um die Luftqualität zu verbessern. In den vergangenen Jahrzehnten ist genau das auch in der Schweiz gelungen. Deshalb gelten die inzwischen immer strengeren Abgasnormen als guter Weg.

Die Zahlen sprechen für die Abgasuntersuchung

Seit 1980 sind die durch den Strassenverkehr verursachten Schadstoffemissionen zwischen 40 und 80 Prozent zurückgegangen. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Die Reinigungsleistung der modernen Abgas-Nachbehandlungssysteme ist höher.
  • Die Systeme sind mit robusteren Katalysatoren ausgestattet, die verlässlicher arbeiten.
  • On-Board-Diagnosesysteme (kurz: OBD) sind fast schon Standard.

Das zeigt sich auch bei der Abgasuntersuchung: In etwa fünf Prozent der Fälle werden Mängel festgestellt. In 95 Prozent der Fälle wird die inzwischen seltenere Abgasuntersuchung ergebnislos durchgeführt. Die jährlichen Kosten für die Abgaswartung liegen in allen Fahrzeuggruppen zusammen bei geschätzten 165 Millionen Franken.

Das ist viel Geld. Aber die regelmässige Abgaswartung sollte so selbstverständlich sein wie Ölwechsel und andere Wartungsarbeiten.

Wer muss wie oft zur Abgasuntersuchung?

Abgasuntersuchung

Bis 2013 war die Abgasuntersuchung noch für alle Fahrzeuge in der Schweiz vorgeschrieben. Es war nicht relevant, ob es sich um ein Fahrzeug mit Gas-, Benzin- oder Dieselmotorantrieb handelte. Gesetzlich vorgeschrieben war die Prüfung von Kraftfahrzeugen auf ihre Emissionswerte. Die Werte mussten (und müssen) unterhalb der festgelegten Abgasgrenzwerte liegen. 2012 wurden die Grenzwerte geändert.

Sowohl die Schweiz als auch die EU gaben eine Erweiterung der Richtlinien heraus. Die Norm Euro 4 gilt seither für alle Motorwagen. 2013 wurde die Abgasuntersuchung in der Schweiz gelockert, ist für leichte Nutzfahrzeuge und Privatwagen aber immer noch verpflichtend. Eine Ausnahme bilden Fahrzeuge mit On-Board-Diagnose-System.

Das sind die Intervalle für die Untersuchung:

  • Alle Fahrzeuge mit älteren, nicht anerkannten OBD-Systemen müssen alle zwei Jahre zur Untersuchung des Abgases.
  • Benzinfahrzeuge mit Katalysator und Dieselfahrzeuge ohne OBD müssen alle zwei Jahre zur Abgaswartung.
  • Benzinfahrzeuge ohne Katalysator müssen jedes Jahr zur Abgaswartung.
  • Für alle Fahrzeuge ist die Abgaswartung verpflichtend im vom Hersteller empfohlenen Intervall.
  • Befreit sind Wagen mit Gas- und Benzinmotoren, in deren Fahrausweis beim Emissionscode der Vermerk B03, B04 oder höher steht.
  • Auch Fahrzeuge mit Dieselmotor, die den Emissionscode B04, B5a, B5b oder höher aufweisen, sind von der Pflicht ausgenommen.

Der OBD-Fehlerspeicher wird bei der Untersuchung des Abgases immer ausgelesen.

Für welche Fahrzeuge ist die Abgaswartung vorgeschrieben?

In den letzten Jahren kommt es immer wieder zu Missverständnissen hinsichtlich der Verpflichtung zur Abgasuntersuchung. Dies ist unter anderem der Gesetzesänderung 2013 geschuldet. Diese befreit viele Fahrzeuge von der Pflicht zur Untersuchung der Abgase. Viele Autofahrer gehen jedoch davon aus, dass diese Pflicht für alle Fahrzeuge komplett entfallen ist. Das ist jedoch nicht so. Für manche Autos ist diese Untersuchung nach wie vor verpflichtend. Die fehlenden Kenntnisse führen jedoch manchmal dazu, dass die Besitzer ihre Pflichten nicht erfüllen, da sie davon ausgehen, dass sie diesen Test nicht durchführen müssen, was erhebliche Bussgelder nach sich ziehen kann. Deshalb ist es wichtig, genau zu überprüfen, ob für Ihr Fahrzeug eine Abgaswartungspflicht besteht.

Der Auto Gewerbe Verband Schweiz hat zu diesem Thema eine Liste zusammengestellt. Diese gibt an, welche Fahrzeuge grundsätzlich von der Pflicht zur Abgaswartung befreit sind:

  • landwirtschaftliche Arbeitskarren
  • schwere Motorwagen sowie Motorwagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 50 km/h
  • Motorwagen mit Erstzulassung vor dem 01.01.1976
  • Fahrzeuge im diplomatischen oder konsularischen Dienst

Diese Liste umfasst zunächst einmal nur einen sehr kleinen Teil der Fahrzeuge, die in der Schweiz zugelassen sind. Doch ist auch für den übrigen Teil der Fahrzeuge der Abgastest nicht immer vorgeschrieben. In diesem Fall hängt die Verpflichtung jedoch von den Angaben im Fahrzeugausweis ab. Dazu müssen Sie den Emissionscode in Feld 72 betrachten. Sollte hier der Code B04, B5a, B5b, B6a, B6b, B6c, B6d, A04, A05 oder A07 vermerkt sein, ist die Abgaswartung nicht vorgeschrieben – unabhängig davon, ob es sich um ein Auto mit Diesel- oder mit Benzinmotor handelt. Fahren Sie einen Benziner, sind Sie auch von der Verpflichtung befreit, wenn der Emissionscode B03 vermerkt ist. All diese Angaben gelten für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen. Für schwerere Fahrzeuge gelten gesonderte Regeln. In diesem Fall können Sie uns gerne ansprechen und wir klären dann, ob eine entsprechende Verpflichtung besteht.

Was genau wird bei der Abgasuntersuchung gemacht?  

Abgaswartung: Schonen Sie Ihr Auto und die Umwelt

Die Abgaswartung darf von allen Personen und Betrieben durchgeführt werden, die über die nötigen Kenntnisse, Unterlagen und Werkzeuge verfügen. Wichtig ist, dass die Garage im Besitz eines Auslesegeräts für den OBD-Fehlerspeicher ist. Einige technische Zentren des TCS führen die obligatorische Abgasuntersuchung ebenfalls durch. Automobile Kloten bietet diesen Service auch an!

Verschiedene Motoren erfordern unterschiedliche Arbeiten

Dass ein Benziner etwas anders arbeitet als ein Diesel, ist Allgemeinwissen. Natürlich fällt die Untersuchung bei den unterschiedlichen Motoren auch verschieden aus. Beim Benzinmotor fallen diese Punkte an:

  • Luftfilter reinigen
  • Gemischaufbereitung überprüfen
  • Auspuffsystem kontrollieren
  • Emissionskontrollsystem überprüfen
  • Zündung testen
  • Kurbelgehäuse entlüften
  • Verdampfungskontrollsystem überprüfen
  • Leerlaufdrehzahl ermitteln
  • Messung der CO-, CO2- und HC-Konzentrationen

Bei Autos mit Katalysator werden die Messungen bei erhöhter Leerlaufdrehzahl (HC und CO) durchgeführt.

Abgasuntersuchung bei Dieselmotoren

Die Wartung und Reparatur der Lenkung

Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor fällt die Untersuchung des Abgases etwas anders aus und besteht aus folgenden Massnahmen:

  • Sichtkontrolle des Ansaug- und Aufladesystems inklusive Luftfilter
  • Sichtprüfung der Einspritzanlage und der Auspuffanlage bezüglich Zustands und Dichtigkeit
  • Überprüfung von Förderbeginn und Vollastanschlag sowie anderen Einstelleinrichtungen der Einspritzpumpe
  • Überprüfung der Einspritzdüsen (wenn nötig)
  • Überprüfung von Leerlaufdrehzahl und oberer Leerlaufdrehzahl ohne Last
  • Kontrolle von Zustand und Funktion der Zusatzeinrichtungen (beispielsweise der Abgasrückführung, Partikelfilter und Regeleinrichtungen)
  • Abschliessende Rauchmessung nach dem Prinzip der «Freien Beschleunigung»

 

Welche Gründe gibt es für eine nicht bestandene Abgasuntersuchung?

Abgastest sollte

Die Zusammensetzung der Abgase hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. In unserem Artikel zum Abgastest haben wir bereits ausführlicher besprochen, welche Gründe für fehlerhafte Werte verantwortlich sein können. Hier wollen wir Ihnen eine kurze Zusammenfassung der möglichen Ursachen geben.

Von grosser Bedeutung ist beispielsweise die Zusammensetzung des Gemischs aus Kraftstoff und Luft, das im Motor zur Explosion kommt. Dieses muss genau das richtige Verhältnis aufweisen. Ist zu viel Luft vorhanden, hat die Explosion nicht genügend Kraft, um das Fahrzeug anzutreiben. Ist zu wenig Luft enthalten, kann der Kraftstoff nicht vollständig verbrennen. Auf diese Weise entsteht beispielsweise giftiges Kohlenmonoxid oder es bleibt unverbrauchter Kraftstoff zurück. Beides ist ausgesprochen umweltschädlich. Einer der häufigsten Gründe dafür, dass es zu einer Beanstandung beim Abgastest kommt, besteht darin, dass das Mischungsverhältnis nicht korrekt ist. Dafür kann es wiederum unterschiedliche Gründe geben – von undichten Einspritzventilen bis hin zu einer defekten Lambdasonde.

Ein weiterer Grund, der zu einer schädlichen Zusammensetzung der Abgase führen kann, ist eine Fehlfunktion des Katalysators. Diese tritt häufig auf, wenn der Motor nicht die gewünschte Temperatur aufweist. Der Katalysator kann nur funktionieren, wenn er sehr warm ist – bei den meisten Modellen ist eine Betriebstemperatur von rund 700 °C erforderlich. Für diese Erwärmung ist der Motor des Fahrzeugs verantwortlich. Arbeitet dieser nicht mit der erforderlichen Temperatur, funktioniert das System nicht.

Schliesslich gibt es noch viele weitere Gründe, die zu Problemen bei der Zusammensetzung der Abgase führen können. Beispiele hierfür sind ein falscher Zündungszeitpunkt, eine fehlende Kompression und die Verbrennung von Motoröl aufgrund undichter Leitungen.

Abgasuntersuchung: Gut für den Wagen, gut für die Umwelt! 

Blick aus dem Auto

Es gab zwar Diskussionen, ob die Messungen bei erhöhter Leerlaufdrehzahl beziehungsweise unter freier Beschleunigung das Risiko von Motorschäden erhöhen könnten. Nach heutigem Wissensstand ist das nicht der Fall. Lediglich ältere Getriebeautomaten können eventuell Schaden nehmen. Aber auch bei diesen Fahrzeugen minimieren spezielle Messbedingungen das Risiko.

Die Untersuchung des Abgases tut Ihrem Wagen nicht weh, sondern kann im Gegenteil helfen, seine Lebensdauer zu verlängern. Fragen Sie doch einfach bei Automobile Kloten nach, wie die Abgasuntersuchung für Ihren Wagen genau abläuft. Oder machen Sie gleich einen Termin aus.

Warum ist die Abgasuntersuchung auch ohne Vorschrift sinnvoll?

Abgasuntersuchung

Wir haben bereits gesagt, dass die Abgaswartung mittlerweile bei vielen Fahrzeugen nicht mehr vorgeschrieben ist. Dennoch ist es sinnvoll, diese regelmässig durchführen zu lassen – selbst wenn Sie nicht dazu verpflichtet sind.

Einer der wesentlichen Gründe, die für einen regelmässigen Abgastest sprechen, besteht darin, dass sich daran weitere Fehlfunktionen erkennen und damit Folgeschäden vermeiden lassen. Für die erhöhten Abgaswerte ist oftmals ein defektes Bauteil im Motor verantwortlich. Dieses kann die gesamte Funktion des Antriebssystems beeinträchtigen und damit die Wahrscheinlichkeit für Defekte weiterer Bauteile erhöhen. Erkennen Sie das Problem im Rahmen des Abgastests frühzeitig, können Sie diese Folgeschäden jedoch vermeiden.

Ausserdem gehen fehlerhafte Abgaswerte fast immer mit einem erhöhten Kraftstoffverbrauch einher. Wenn Sie das Problem schnell beheben, schont das nicht nur die Umwelt und das Klima. Darüber hinaus sparen Sie dadurch viel Geld. Deshalb ist es sehr zu empfehlen, die Abgaswartung regelmässig bei Automobile Kloten durchführen zu lassen.

Abgasuntersuchung bei Automobile Kloten – immer eine gute Wahl

Wenn Sie einen zuverlässigen Partner für die Abgasuntersuchung suchen, sind Sie bei Automobile Kloten genau richtig. Unsere Mitarbeiter verfügen über ein umfangreiches Fachwissen in diesem Bereich und können Fehler schnell und zuverlässig entdecken. Hinzu kommen ein freundlicher Service und günstige Preise. Setzen Sie sich über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung oder machen Sie direkt einen Termin für die Abgasuntersuchung ab!

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